Es gibt wenige Völkergruppen, die so sagenumwoben sind, wie die
Kelten.
Die akutelle Forschung und Völkerkunde konnte nachweisen, dass die
Kelten eine hoch zivilisierte Kultur hatten.
Die Ausstellung
"Die Kelten- Druiden. Fürsten. Krieger" des Weltkulturerbes
"Völklinger
Hütte" zeigt, dass die Wieder-Entdeckung der keltischen Kultur zu
den
größten Kulturentdeckungen unserer Zeit zählt.
(Ausstellungszeitraum:
2. November 2010 bis 22. Mai 2011)
Archäologen,
Sprachwissenschaftler und Anthropologen sind sich nicht einig, sie
vermuten: die "Kelten" als Volk hat es nie gegeben.
Die meisst
verbreitete These -die alle Forschungsbereiche akzeptieren- basiert
auf
Forschungsergebnissen, nach deren Erkenntnissen sich die keltische
Kultur in der Eisenzeit entwickelt (800 - 450 vor Christus) hat. Die
Erkenntnisse sind jedoch nicht einheitlich, manche Quellen weisen
auch
darauf hin, dass es bereits 2000 vor Christus Kelten gegeben hat.
Die
Unterschiede in der Quellen-Informationen basieren auf den
Forschungsdisziplinen. Je nach Fachgebiet oder Sichtweise bedeutet
der
Begriff Kelten beispielsweise Siedlungsgemeinschaften mit einer
ähnlichen materiellen Kultur (archäologische Definition), denselben
Gebräuchen und Glaubensvorstellungen (ethnologische Definition) oder
eine mittel- und westeuropäische Sprachengemeinschaft
(sprachwissenschaftliche Definition).
Gesichert ist, dass die
Handwerkskunst der Eisenbearbeitung als Bindeglied zwischen den
Völkern
von Ostfrankreich über Süddeutschland bis Ungarn wirkte. In der
späten
Eisenzeit breitete sich die keltische Kultur bis zum Atlantik und
zum
Schwarzen Meer aus.
Da wenig Schriftstücke über die Kelten
erhalten blieben, basieren die meissten schriftlichen Funde auf
lateinischer Sprache und wenige in griechischer Sprache. Lateinisch
bedeutet "celtae" galli, während die Griechen "keltoi" mit galatai,
„die Tapferen, Edlen" übersetzten.
Als "Gold der Kelten" wurde
das Salz bekannt. Salz war ein natürliches Konservierungsmittel,
lebenserhaltend und als seltenes, "heiliges" Naturprodukt bekannt.
Die
keltische Vokabel für "heilig" ist "hall". Der Salzabbau wurde im
großen Stil vorgenommen. Viele archäologische Funde und Namen zeigen
dies. Es entstanden Bergwerke und Salzhandelsrouten. Der Archäologe
Paul Reinecke (1872 - 1958) teilte die ausgehende Bronzezeit und die
frühe Eisenzeit in vier Hallstatt-Perioden (ca. 1200 - 800 v. Chr.).
Die spätere Eisenzeit (800 - 450 v. Chr.) bezeichnete er als
"Hallstatt-Zeit". Seine Periodisierung hat bis heute Gültigkeit und
ist
wissenschaftlich anerkannt.
Die Griechen hatten für alle
Völker, die nicht griechisch sprachen, die Sammelbezeichnung
Barbaren.
Das Sanskrit-Wort barbarāh kann damit verglichen werden, es bedeutet
‚Stammler, Laller‘ und wird als Sprachbezeichnung fremdartiger
Völker
verwendet. Der Zusammenhang hat sich in der deutschen Sprachwendung
erhalten: Ich verstand nur „Rhabarber Rhabarber“.
Erst zu einer
späteren Zeit, als die Kelten Rom überfallen und besetzt hatten,
veränderte sich die Wortbedeutung "Barbaren" in die heute noch
gängige
Variante. Damals war es ein fremdartiges Volk, das eine andere
Sprache
hatte. Heute wird unter Barbaren verstanden, dass es sich um
Menschen
mit geringer Ordnungsliebe, mangelnder Kultur und Sozialkompetenz
handelt.
Neben ihrem ausgeprägten Handel, der Landwirtschaft,
der Waffen- und Schmiedekunst hatten die Kelten auch eine
geistig-spirituelle Elite, die Druiden